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Abmelden von Diensten wie z.B. sozialen Netzwerken, E-Mail Konten, Videoportalen, u.a. ist oft nicht einfach.

Chatten auf Facebook, bezahlen mit Paypal, Urlaubsvideos auf YouTube. Manche Internetdienste sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch wer sie nicht mehr nutzen will, stellt häufig fest: Die Anbieter schikanieren die Abwanderungswilligen beim Abmelden. Hier zeigen wir Dir, wie Du E-Mail Konten, Erinnerungen an die Websuche und Accounts bei sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter löschen kannst.

Ein Kundenkonto für solche Portale zu erstellen ist leicht, aber seine Daten zu löschen ist manchmal unmöglich, kritisiert der Bundesverband der deutschen Verbraucherzentralen VZBV. Er untersuchte 19 Mailanbieter, Onlineshops, Foren und sozialen Netzwerke, darunter Facebook, AOL, Google, Amazon und Xing. Wer dort seine digitale Existenz löschen möchte, bekommt teilweise Probleme.

Nur bei acht der 19 Dienste kann man das Konto in den Konto- oder Profileinstellungen löschen. Vier Anbieter bieten gar keine Löschmöglichkeit an. Bei den übrigen müssen User umständlich suchen, ein Webformular ausfüllen oder dem Anbieter eine E-mail schicken. Bei drei Diensten konnte das Konto trotz der Löschung einfach wieder hergestellt werden. Die Daten wurden also nicht vernichtet, sondern lagern weiterhin auf irgendwelchen Servern. Die Nutzer müssen ein durchsetzbares Recht auf Löschen ihrer Daten haben und darauf vertrauen können, dass ihre Daten bei den Anbietern auch tatsächlich gelöscht werden, fordern die Verbraucherschützer.

EU will Privatsphäre und Datenschutz stärken

Die Nutzerdaten sind für die Unternehmen digitales Gold und manchmal einziges Geschäftsmodell. Weil sie Interessen, Wohnort und sogar sexuelle Vorlieben der Nutzer kennen, lassen sich die Daten für Werbezwecke zielgerecht verkaufen. Unternehmen wollen dieses Wissen natürlich nicht hergeben. Einen Einblick in das, was die Datensammelwut noch mit sich bringt, haben die gerade aufgedeckten Schnüffelskandale der amerikanischen und britischen Geheimdienste gegeben.

Die EU will nun Privatsphäre und Datenschutz im Internet stärken. Die Lobbyisten der Internetbranche sind empört. Geplant ist beispielsweise ein "Recht auf Vergessenwerden". Dann würden elektronische gespeicherte, personenbezogene Daten, zum Beispiel manche Ergebnisse in Suchmaschinen, nach einer entsprechenden Frist automatisch gelöscht werden.

Abmelden von Maildiensten und Löschen von Suchanfragen

Wie trennt man sich nun endgültig von den digitalen Begleitern? Bei den Mailanbietern GMX, Web.de und Outlook kann man sein Kundenkonto einfach über das Menü "Konto/Profil/Account" löschen. Bei Yahoo muss das Menü "Hilfe" angeklickt werden und AOL Nutzer müssen umständlich per Mail in Kontakt mit dem Unternehmen treten.

Bei den zahlreichen Google-Diensten mistet man im Google Dashboard aus google.com/dashboard. Gespeicherte Suchanfragen und alle von den Trefferseiten besuchten Webseiten, Google nennt das "Web Protokoll", löscht man auf google.com/history durch einen Klick auf "Remove all History". Gut ist der neue Kontoaktivitäts-Manager: Darin können Nutzer bestimmen, was mit dem Konto und den Daten passiert, wenn der Account eine bestimmte Zeit lang inaktiv ist. Die Funktion ist sozusagen ein digitaler Nachlass. Man kann die Daten nach drei, sechs, neun oder zwölf Monaten automatisch löschen lassen oder die Login-Daten an Vertrauenspersonen schicken lassen.

Verlassen von sozialen Netzwerken

Das größte Netzwerk ist auch am hartnäckigsten. Wer sein Facebook Konto dauerhaft löschen möchte, klickt sich über "Hilfe", zu "Konto löschen" und "Wie kann ich mein Konto dauerhaft löschen?" Wer den Account lediglich in den Kontoeinstellungen unter "Sicherheit" deaktiviert, kann sich jederzeit wieder einloggen – die Daten bleiben auf den Servern gespeichert. Achtung: Wer Fotos und Videos auf Mark Zuckerbergs Plattform hochlädt, gewährt Facebook ein Nutzungsrecht. Das Urheberrecht verbleibt beim User.

Auch beim Karrierenetzwerk Xing muss der Account über das "Hilfe"-Menü gelöscht werden. Von StudiVZ und den anderen Netzwerken der VZ-Gruppe trennt man sich ganz einfach über "Mein Account". Den Kurznachrichtendienst Twitter schickst Du ins digitale Datennirwana unter "Einstellungen" und "Konto". Falls man es sich doch noch anders überlegt, bleiben die Daten und Tweets 30 Tage gespeichert, dann werden sie automatisch gelöscht.

Beliebte Dienste löschen

Auf Paypal, wo sensible Bankdaten gespeichert sind, führt der Weg ins digitale Nichts über "Mein Profil", "Mehr" und "Konto schließen". Das Unternehmen speichert die Daten allerdings weiterhin auf seinen Servern. Den Amazon-Account löscht man per Kontaktformular. Von der Auktionsplattform Ebay verabschieden sich Nutzer umständlich über "Mein Ebay", "Mitgliedskonto" und klicken dann am rechten Bildrand auf "Mein Mitgliedskonto kündigen". Dann geht es erst zu einer Hilfeseite, die zu einem entsprechenden Formular führt. Dann ist aber endlich Schluss.

Quelle: © 2013 Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Anhang: Übersicht Marktanalyse: Löschen von Kundenkonten | Mai 2013 (PDF, 154,71 KB)



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