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Statt Millionenerbschaft jetzt 160 000 Euro weg

#1 von Scambaiter , 10.02.2008 15:15




Urteil: Mannheimerin muss wegen gemeinschaftlichen Betrugs in sechs Fällen
für zwei Jahre und elf Monate hinter Gitter

Statt Millionenerbschaft jetzt 160 000 Euro weg

Von unserer Mitarbeiterin Britta Krauß

Ängstlich sieht die Angeklagte im grauen Kostüm aus, als sie in Handschellen in den Gerichtssaal geführt wird. Der Vorwurf: gemeinschaftlicher und bandenmäßiger Betrug in sechs Fällen. Zusammengesunken sitzt die 51-jährige Mannheimerin auf ihrem Stuhl im Amtsgericht, als ahne sie schon, dass kein mildes Urteil auf sie wartet. Am Ende liegt das Strafmaß nur knapp unter der Forderung des Staatsanwalts: zwei Jahre und elf Monate.

Nach Überzeugung des Gerichts war die Angeklagte Mitglied einer straff gegliederten Organisation, zu der auch ihr Sohn und zwei Schwarzafrikaner - einer davon ihr Ehemann - gehören sollen. Ihr Ziel: leichtgläubige Menschen mit der Nachricht vom Erbe in Millionenhöhe zu Überweisungen veranlassen.

Massenhaft E-Mails verschickte die Bande, so die Ansicht der Kammer, der Inhalt immer der gleiche: Mal in Südafrika, mal in Nigeria warteten angeblich riesige Summen aus einem Erbe (zwischen sieben und 182 Millionen Euro), die für die Opfer bestimmt sein sollten. Im Fall eines Unternehmers aus Augsburg ging es um 15,5 Millionen Euro. 49 Prozent sollte der Selbstständige davon bekommen. Leise Zweifel räumten die Betrüger durch gefälschte Dokumente aus. 14 600 Euro Bearbeitungsgebühr fielen erst einmal an. Ein angeblicher Diplomat namens John Smith wartete dann zur Geldübergabe in einem Düsseldorfer Hotelzimmer, eine Quittung ließ sich der Geschädigte nicht ausstellen. Er wartete, während Smith angeblich zu einer Bank fuhr, um die Erbschaft abzuholen.

Schließlich kam der Betrüger mit einem Aktenkoffer zurück, darin angeblich die versprochenen Millionen. Einziges Manko: Die Scheine seien aus zollrechtlichen Gründen geschwärzt. Im abgedunkelten Raum beträufelte Smith zwei Scheine mit einer geheimnisvollen Flüssigkeit, und siehe da: Zum Vorschein kamen zwei Dollarnoten. Nun musste mehr Wundermittel ran, und hier kam die Angeklagte ins Spiel. Sie gab sich telefonisch als "Security-Officer" aus, mit manchen Opfern traf sie sich sogar. Für 20 000 Euro wollte sie die Flüssigkeit ranschaffen. Doch die versprochenen Millionen kamen nicht. Immer mehr Geld verlangte die Bande nun, mal für "Aktivpulver", mal für "Anti-Terroristen-Zertifikate". Zuletzt übergab der Geschädigte in Amsterdam 47 000 Euro in bar. Als der Koffer nicht erschien, kamen ihm erste Zweifel.

"Sehr spät", wie der Richter anmerkt. Am Ende wird der Augsburger um 160 000 Euro betrogen. Unter den weiteren Opfern - darunter ein Arzt - befindet sich auch ein 80-Jähriger, der nun ruiniert ist. Es tue ihr sehr leid, sagt die arbeitslose Angeklagte. Sie sei da hineingezogen worden. Mittlerweile ist sie sicher, dass ihr Mann sie wegen ihrer weißen Hautfarbe gezielt ausgesucht habe, um Vertrauen zu erwecken. "Sie spielten eine wesentliche Rolle bei dem Betrug", befindet der Richter. "Und auch leichtgläubige Menschen verdienen den Schutz der Justiz."

Mannheimer Morgen
09. Februar 2008

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