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Das russische Sicherheits-Unternehmen Kaspersky Lab hat einige spannende Fakten zum Thema Internet-Kriminalität zusammengetragen. So können Cyberkriminelle mit Internetverbrechen bis zu zwanzigmal mehr Geld einnehmen, als sie für ihre Attacken ausgeben.
Kaspersky Lab hat die Kosten der am häufigsten verwendeten Hacker-Tools und die durch Cyberangriffe erwirtschafteten Beträgen gegenüber gestellt.
„Schadsoftware zu kaufen, ist heutzutage kein Problem: Sie ist einfach und kostengünstig in Hacker-Foren zu finden und daher sehr attraktiv“, erklärt Christian Funk, Leiter des deutschen Forschungs- und Analyse-Teams bei Kaspersky Lab. Und weiter: „Cyberkriminelle benötigen nicht einmal fundierte IT-Kenntnisse, denn für einen festen Preis erhalten sie ein Paket ‚von der Stange‘, das beliebig ausführbar ist.“
Phishing
Die Kosten für eine Phishing-Seite, die ein soziales Netzwerk nachahmt und eine großangelegte Spam-Mail-Kampagne inklusive Link auf die gefälschte Seite, belaufen sich laut Kaspersky auf durchschnittlich 120 Euro. Gehen den Phishern 100 Personen ins Netz, können sie 8000 Euro mit dem Verkauf von sensiblen Daten verdienen. Die Opfer können dadurch wichtige Kontakte, persönliche Fotos und Korrespondenzen verlieren.
Mobile Verschlüsselungstrojaner
Für durchschnittlich 800 Euro kann mobiler Verschlüsselungstrojaner erworben und verbreitet werden. Die gegenüber einer Phishingseite höhere Investition wird durch die ebenfalls deutlich höheren Einnahmen mehr als kompensiert: Die Preise, die Cyberkriminelle für das Entschlüsseln eines Smartphones verlangen, liegen zwischen acht und 160 Euro. Bei 100 potenziellen Opfern können so bis zu 16.000 Euro eingenommen werden.
Konventionelle Verschlüsselungsprogramme
Auf dieselbe Gewinnsumme kommen Cyberkriminelle beim Einsatz klassischer, also nicht mobiler Erpresser-Software. Allerdings ist die anfängliche Investition mit etwa 1600 Euro doppelt so hoch. Die Verluste der Nutzer belaufen sich ebenfalls auf das Doppelte, denn die geforderte Mindestsumme für das Entschlüsseln der Daten liegt im Durchschnitt bei circa 80 Euro.
Banktrojaner
Das große Los ziehen Cyberbetrüger allerdings mit Banktrojanern, die direkt auf das Geld der Nutzer abzielen. Mit einem Einsatz von rund 2400 Euro für die Schadsoftware, den Exploit und die Spam-Mails können Cyberkriminelle bis zu 58.000 Euro verdienen. Ein betroffener Nutzer verliert dabei durchschnittlich 580 Euro.
Montag den 29.12.2014 um 14:30 Uhr
von Hans-Christian Dirscherl
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