Betrüger im Netz: Herzensbrecher lieben Internet
Von Christiane Worring 05.06.10, 00:00 Uhr
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Zitat
Bergheim -
Karen B. ist seit fünf Jahren geschieden. Besonders an den Abenden und am Wochenende fühlt sich die 52-Jährige einsam. Ein neuer Mann? Bislang hat sich noch nichts Ernsthaftes ergeben. Karen B. beginnt, in diversen Single-Börsen im Internet nach ihrem Traummann zu forschen.
Hier trifft sie auf Matt, 54, erfolgreicher Unternehmer aus England. Matt umwirbt Karen aufs Feinste: Er schreibt einfühlsame und romantische Mails. Karen sei die erste Frau, in die er sich seit dem Tod seiner Ehefrau verliebt habe. Er liebe Deutschland und sei auch geschäftlich gelegentlich hier unterwegs.
Matts Liebesbriefe sind psychologisch geschickt aufgebaut, sie schaffen immer mehr Vertrauen und Abhängigkeit. Karen chattet bald täglich mit Matt. Schon vor dem Frühstück geht sie ins Internet, wo schon ein neuer Liebesbrief auf sie wartet. Bevor die beiden sich das erste Mal persönlich treffen können, vergeht so fast ein Jahr. Matt plant, nach einer Geschäftsreise durch Westafrika nach Deutschland zu kommen, um seine Liebste hier endlich persönlich in die Arme schließen zu können.
Doch dann passiert es: Der Angebetete verunglückt in Ghana. Er muss ins Krankenhaus, wo ihm auch noch Gepäck und Kreditkarte gestohlen werden. In seiner „großen Not“ bittet er Karen, ihm 10.000 Euro zu überweisen. Die hat nicht so viel Geld, doch Matt zieht alle Register. Seine Genesung sei von dem Geld abhängig, schreibt er verzweifelt und ob Karen ihn nicht mehr liebe? Daraufhin überweist die Witwe per Western Union ihr Erspartes - 5000 Euro. Von ihrem Matt hat sie seitdem nur noch einmal etwas gesehen: In einem Selbsthilfe-Forum gegen „Romance-Scamming“ (scam: English für betrügen) hängt sein Bild - oder das Bild eines Mannes, für den der Liebesbetrüger sich ausgegeben hat. Mindestens drei Frauen in Deutschland sind auf ihn bereits reingefallen.
„Scamming ist eine moderne Form des Heiratsschwindels“, sagt Barbara Möllmann, Sprecherin der Polizei im Rhein-Erft-Kreis, und fügt hinzu: „Wer im Internet unterwegs ist, sollte generell sehr, sehr vorsichtig sein - insbesondere bei Geldforderungen und bei der Angabe von persönlichen Daten.“ Fälle wie der von Karen B. kommen immer wieder vor, werden aber aus Scham nicht immer zur Anzeige gebracht. „Betroffene sollten sehr vorsichtig sein und sich an die Polizei wenden, wenn sie in einer Online-Partnerbörse zu Geldüberweisungen aufgefordert werden“, sagt die Polizistin. Ist die Überweisung einmal getätigt, sei es äußerst schwierig, das Geld zurückzubekommen. „Wir können nur eindringlich darum bitten, dass die Betroffenen Anzeige erstatten. Nur dann kann die Polizei tätig werden“, sagt Möllmann.
Das gelte auch für andere Formen des Betruges: Immer noch würden Menschen auf unglaubliche, aber betrügerische Kaufangebote oder Geldversprechen („Nigeria-Mails“) hereinfallen. Es gebe aber auch subtilere Formen des Betrugs - zum Beispiel beim Autoverkauf über das Internet: „Die Betrüger bezahlen ein privat angebotenes Auto per Scheck, der höher ausgestellt ist, als der Kaufpreis. Dann bitten sie darum, den Differenzbetrag zurück zu überweisen. Der Scheck platzt nach einigen Tagen und das Geld ist futsch“, berichtet Möllmann. Immer öfter würden auch „Skimming“-Fälle (skim: Englisch für abschöpfen) zur Anzeige gebracht. „Dabei werden Einkäufer im Internet bei der Bezahlung auf betrügerische Seiten geleitet, wo dann ihre Bankdaten abgefischt werden“, sagt Möllmann. „Deshalb: Grundsätzlich bei Einkauf, Überweisungen und persönlichen Daten im Netz allergrößte Vorsicht walten lassen.“
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Was much hieran stört, ist, dass die Polizei sich so präsentiert, als könnten sie was tun..."Nur dann kann die Polizei tätig werden". Da môchte man am liebsten eine Gegendarstellung schreiben, wie wenig die Polizei hier ausrichten kann, dass es quasi trotz riesen Summen keine internationale Zusammenarbeit gibt und selbst wenn, Länder wie Nigeria oder Ghana durch Korruption etc dies ebenfalls kaum möglich machen.
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