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Waffen, Pillen, falsche Pässe Der Markt der verbotenen Dinge

#1 von Scambaiter , 19.02.2017 04:35

Willkommen in der "schönen" neuen Welt, Zitat: "Sie suchen nach K.-o.-Tropfen, scharfen Waffen, Hormonen.
Es werden illegale Böller, rezeptpflichtige Medikamente, gefälschte Papiere angeboten. In Schwarzmarkt-Gruppen [...]"

Und wir wundern uns...

Zitat
In den Schwarzmarkt-Gruppen bieten Berliner illegale Waren an.
Foto: picture alliance / dpa


Mit einem Klick zum Dealer

Schwarzmarkt-Gruppen gibt es seit Jahren auf Facebook. Die Berliner Polizei kennt sie angeblich. Dennoch geht der Handel auf dem sozialen Netzwerk scheinbar ungehindert weiter. Drogen, illegale Arzneimittel, verbotene Waffen werden dort immer noch angeboten. Über Chat-Nachrichtenwird ein Treffpunkt zur Übergabe vereinbart – und der Deal ist damit perfekt.

Sie suchen nach K.-o.-Tropfen, scharfen Waffen, Hormonen. Es werden illegale Böller, rezeptpflichtige Medikamente, gefälschte Papiere angeboten. In Schwarzmarkt-Gruppen auf Facebook handeln Berliner mit verbotenen Waren. Der KURIER hat darüber berichtet, die Berliner Polizei und Facebook wissen davon – aber der Handel geht weiter.

Wenige Stunden nach dem KURIER-Bericht vom 19. Dezember verschwindet die größte Berliner Schwarzmarkt-Gruppe. Ob Facebook selbst oder die Betreiber die Seite entfernt haben, ist unklar. Sie hatte bis dahin über 4000 Mitglieder. „Diese Gruppe ist der Polizei bekannt“, erklärt die Pressestelle auf KURIER-Anfrage. Es werde wegen Verdachts auf Verstöße gegen das Sprengstoff-, Arzneimittel-, und Antidopinggesetz ermittelt.

Wenige Tage später meldet sich der Staatsschutz bei mir. Ich soll als Zeugin aussagen. Es geht um Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz, also um Polenböller. Vernommen werde ich erst nach Silvester. Als die meisten Beweismittel wohl schon verschossen sind.

Die Polizei ist schlecht informiert

Bei der Vernehmung fragt der Beamte nach Namen der Gruppen, wie ich die Angebote gefunden habe, ob ich Händler kenne. Er weiß nichts von meinem Artikel. Er kennt nur die Screenshots, die ich mit meiner Anfrage gesendet habe. Er sagt, aufgrund dieser Fotos habe die Polizei drei Anzeigen gestellt. Ich erzähle ihm von weiteren Screenshots. Er will sie haben.

Es wirkt so, als sei die Gruppe den Beamten wohl doch nicht so bekannt. „Wenn Sie diese Seite im Blick haben, warum brauchen Sie mich dann jetzt?,“ frage ich. Der Polizist zögert. Die Gruppen seien bekannt. Gut, vielleicht nicht alle. Aber man könne das ja nicht ständig spiegeln, sagt er.

„Die Polizei reagiert meist erst, wenn Straftaten, die bei Facebook begangen werden, gemeldet werden“, erklärt Christian Solmecke, Anwalt für Medienrecht. „Meiner Meinung nach sind Polizei und Staatsanwaltschaft bei Internetsachverhalten vollkommen überfordert.“ Das betreffe sowohl Tempo als auch Genauigkeit der Ermittlungen.

Die meisten Gruppen sind nicht mehr öffentlich

Zudem sei Facebook gegenüber deutschen Behörden oft nicht sonderlich auskunftsfreudig. Auch auf KURIER-Anfrage reagiert das Netzwerk nicht.
Manche Schwarzmärkte existieren seit Jahren, haben Tausende bis Zehntausende Mitglieder. Es sieht nicht danach aus, als ob irgendwer den Handel unterbinden würde. Manche Verkaufsbeiträge mit Polenböllern stehen schon Monate online. Jemand sucht nach einer scharfen Waffe. Ein anderer bietet Falschgeld und gefälschte Führerscheine an.

Anders als noch im Dezember sind die meisten der Seiten nicht mehr öffentlich zugänglich. Man muss erst beitreten und von den Betreibern als Mitglied bestätigt werden.

Über ein Fake-Profil melde ich einige Beiträge an das Netzwerk. Angebote mit Waffen und Medikamenten werden daraufhin gelöscht. Posts mit gefälschten Uhren bleiben, weil sie laut Facebook nicht gegen die Gemeinschaftsstandards verstoßen.

Facebook toleriert Schwarzmarkt-Gruppen

Anwalt Christian Solmecke beurteilt das anders. "Hat Facebook Kenntnis von Straftaten, müssen die Verantwortlichen handeln und die Postings löschen", sagt er. "Geschieht das nicht, kommt Facebook selbst in die Haftung. Der Verweis auf die Gemeinschaftsstandards hat nach deutschem Recht keinerlei Wirkung."

Zwei Schwarzmarkt-Seiten melde ich in der Kategorie "Verkauf von Drogen, Waffen oder anderen reglementierten Gütern". In beiden Fällen antwortet Facebook: "Wir haben uns die von dir gemeldete Gruppe angesehen und festgestellt, dass sie gegen keinen unserer Gemeinschaftsstandards verstößt."

Gefälschte Uhren und Schwarzmarkt-Gruppen sind für Facebook also okay – verboten bleiben dafür Frauen mit nackten Nippeln.

Von Isabell Beer 18.01.17, 22:42 Uhr Copyright © Berliner Kurier

Quelle: Waffen, Pillen, falsche Pässe: Der Markt der verbotenen Dinge bei facebook


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RE: Waffen, Pillen, falsche Pässe Der Markt der verbotenen Dinge

#2 von Roadrunner , 19.02.2017 08:54

Zitat
Gefälschte Uhren und Schwarzmarkt-Gruppen sind für Facebook also okay – verboten bleiben dafür Frauen mit nackten Nippeln.





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