Zitat von Süddeutsche Zeitung
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Scambaiter
Die Rache der Internet-User
Die Internet-Gemeinde wehrt sich, auf humoristische Weise:
Scambaiter jagen Betrüger und machen sich über sie lustig.
Schadenfreude gedeiht auch im Netz, besonders, wenn die Betrüger selbst auf raffinierte Weise betrogen werden. Die pfiffigen Menschen, welche die bösen Buben mit meist humoristischen Mitteln per Internet jagen, nennt man „Scambaiter“ – nach den englischen Worten Scam (Betrug) und Bait (Köder).
Naheliegenderweise nennt man ihre Aktionen „Scambaiting“. Scambaiter wittern bei der einen oder anderen harmlosen Frage den Betrug und ködern ihrerseits die Betrüger, also die Scammer. So antworten sie etwa zum Schein auf eine E-Mail, in der ein beschleunigter Internet-Handel vorgeschlagen wird. Oder sie tun so, als gingen sie auf eine Forderung des Betrügers ein, erfinden dann aber Geschichten, mit denen sie die Scammer aufs Glatteis locken.
Ein wunderschönes Beispiel: Der Scambaiter bittet den ahnungslosen Betrüger um ein Foto, das diesen in einer vorab definierten Pose zeigt, quasi als Echtheitssiegel. Beliebt und infam zugleich ist dabei die Aufforderung, sich selbst doch bitte mit einem besonders beschrifteten Pappschild zu zeigen oder auch mal mit einem Brot oder gar einem Fisch auf dem Kopf.
Diese Fotos werden dann unter größter Anteilnahme der höhnenden Internet-Gemeinde auf Pranger-Seiten im Netz veröffentlicht. Berühmt ist in der Internet-Szene auch jener Scambaiter, der einem Betrüger ein Notebook aus Pappmaché schickte mit der Aufschrift: Porto bezahlt der Empfänger.
(SZ vom 02.08.2006) Copyright © sueddeutsche.de GmbH/Süddeutsche Zeitung GmbH
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