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Sicherheitslücke entdeckt - Beispiellose Spionage auf iPhones

#1 von Roadrunner , 26.08.2016 09:44

Zitat
Sicherheitslücke entdeckt
Beispiellose Spionage auf iPhones

Desaster für Apple: Experten haben eine neue Spionagesoftware entdeckt, die gleich drei iOS-Sicherheitslücken nutzt. Apple schloss die Lücken zwar sofort, doch der Imageschaden ist gewaltig - zumal auch Menschenrechtler Ziel der Spionage waren.

Eine neu entdeckte Spionagesoftware hat sich einen beispiellosen Zugriff auf iPhones und andere Apple-Geräte verschafft. Laut Angaben der IT-Sicherheitsfirma Lookout las das Programm dank dreier bisher unbekannter Software-Schwachstellen unter anderem Nachrichten und E-Mails mit, verfolgte Anrufe, griff Passwörter ab, machte Tonaufnahmen und verfolgte den Aufenthaltsort des Nutzers. Dies sei "die ausgeklügeltste Attacke, die wir je auf einem Endgerät gesehen haben", resümierte Lookout. Die Firma ermöglicht es iPhone-Nutzern inzwischen mit einer App zu prüfen, ob ihr Gerät befallen wurde.

Apple schloss die Sicherheitslücken im iPhone-System iOS gestern rund zwei Wochen nach dem ersten Verdacht. Es ist beispiellos, dass eine Überwachungssoftware mit solchen Fähigkeiten, die meist nur Geheimdiensten zugeschrieben werden, entdeckt und analysiert werden konnte. Den Experten zufolge steckt hinter dem Programm ein Unternehmen aus Israel.

Menschenrechtler schöpft Verdacht

Aufgeflogen sei das Schadprogramm, als ein bekannter Menschenrechtler aus den Vereinigten Arabischen Emiraten Verdacht bei einer Nachricht mit einem Link zu angeblichen Informationen über Folter von Häftlingen in dem Land geschöpft habe, hieß es. Statt den Link anzuklicken, habe Ahmed Mansur die Sicherheitsforscher eingeschaltet. Sie gaben dem entdeckten Überwachungsprogramm den Namen "Pegasus".

Das kanadische Institut Citizen Lab fand auch Hinweise darauf, dass ein mexikanischer Journalist und bisher nicht näher bekannte Personen in Kenia mit "Pegasus" ausgespäht worden seien. Insgesamt blieb jedoch zunächst unklar, wie breit und wie lange sie eingesetzt worden sein könnte.

Ein Sprecher der als Urherber vermuteten Firma NSO Group erklärte der "New York Times", man verkaufe nur an Regierungsbehörden und halte sich an Ausfuhrbestimmungen. Er wollte keine Angaben dazu machen, wo die Software im Einsatz sei.

Desaster für Apple

Für den Apple-Konzern ist das Spionageprogramm ein großes Problem: Die Sicherheit der Geräte ist ein wichtiger Pfeiler des Apple-Marketings, und der Konzern investiert viel in Verschlüsselung und andere Sicherheitsmechanismen. Apple betonte, man empfehle den Nutzern immer, die neueste iOS-Version zu nutzen.

"Zero Day"-Sicherheitslücken, die dem Anbieter einer Software nicht bekannt sind, werden von Geheimdiensten und kriminellen Hackern genutzt. Auch der Computer-Wurm "Stuxnet", der das iranische Atomprogramm sabotierte, griff mehrere solcher Lücken an. "Zero Day"-Schwachstellen in iPhones werden teuer gehandelt und können auch eine Million Dollar kosten. Dass "Pegasus" gleich drei von ihnen nutzte, ist deshalb relativ ungewöhnlich.



© https://www.tagesschau.de/wirtschaft/app...ogramm-101.html



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Roadrunner
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zuletzt bearbeitet 26.08.2016 | Top

   

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